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Am 20. September 2025 ging es für mich nach Sasel zum 21. „Schach am Markt“-Turnier. Mit insgesamt 85 Teilnehmern war das Feld richtig groß, und besonders beeindruckend fand ich, dass etwa zwei Drittel davon Kinder und Jugendliche waren. Allein in meiner Altersklasse, der U10, haben 33 Kinder mitgespielt – also wirklich ein stark besetztes Feld.
Der Spielsaal war sehr eng, die Tischreihen standen dicht an dicht. Man musste aufpassen, dass man nicht beim Aufstehen den Nachbarstuhl anrempelt. Zwischen den Runden gab es immer wieder längere Pausen, mindestens 10 Minuten, auch dann, wenn man gerade als Letzter fertig geworden war. Das war manchmal etwas zäh, aber immerhin konnte man in der Zeit durchschnaufen.
Mittags gab es verschiedene Salate zur Verpflegung, was ich ziemlich cool fand. Nicht nur Brötchen oder Kuchen, sondern mal etwas Frisches – das kam gut an und ich habe mir direkt 2 Portionen geholt.
Mein Turnierverlauf
Es wurden 9 Runden gespielt, und mein Ziel war, mutig aufzutreten. Ich habe in fast jeder Partie versucht, auf Angriff zu spielen. Mal hat das super funktioniert, mal bin ich dabei gescheitert. Aber es war immer spannend, und das ist mir am wichtigsten.
Am Ende habe ich 5 Punkte geholt. Meine Siege habe ich alle gegen Kinder und Jugendliche geschafft. Gegen die Erwachsenen habe ich leider verloren – nicht, weil ich schlecht stand (meistens hatte ich sogar mehr Material), sondern weil ich Zeitprobleme hatte und unter Druck geriet oder sogar ganz auf Zeit verloren habe. Das hat mich schon geärgert, aber es zeigt mir auch, woran ich arbeiten muss: meine Bedenkzeit besser einteilen.
Mein Pokal in der U10
Durch meine hohe Buchholz-Wertung (das bedeutet, dass meine Gegner viele Punkte geholt haben und meine Leistung dadurch höher gewertet wird) wurde ich bester Spieler der U10. Dafür gab es einen richtig schönen Pokal – und darüber habe ich mich riesig gefreut!
Was auch toll war: Jedes Kind und jeder Jugendliche hat einen Preis bekommen. Das macht das Turnier besonders beliebt, weil niemand mit leeren Händen nach Hause geht. Diese Stimmung merkt man auch im Spielsaal – es ist irgendwie familiär und freundschaftlich, obwohl jeder natürlich gewinnen will.
Mein Fazit
Insgesamt bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden. Ich habe (mal wieder) gelernt, dass ich an meinem Zeitmanagement arbeiten muss, aber auch, dass mein Angriffsspiel funktioniert, wenn ich mutig bleibe. Körperlich und mental ging es mir diesmal die ganze Zeit gut – das war auch ein wichtiger Punkt für mich.
Am Ende bin ich stolz, den Pokal für den besten U10-Spieler gewonnen zu haben. Dieses Erfolgserlebnis nehme ich mit in die nächsten Turniere – und ich freue mich schon auf die kommenden Herausforderungen.
Euer
Jonathan Luis
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Am 14. September ging es für mich nach Neumünster zu den 24. Schnellschach Neumünster Open. Schon beim Reinkommen habe ich gemerkt: hier ist richtig was los. Insgesamt spielten 74 Teilnehmer mit – von Großmeistern und anderen Titelträgern bis hin zu vielen Jugendlichen in allen Altersklassen. Das Feld war also bunt gemischt und versprach spannende Partien.
Besonders cool fand ich, dass die Startgelder zu 100% ausgeschüttet wurden. Das ist echt keine Selbstverständlichkeit, weil viele Vereine ja auch etwas am Turnier verdienen wollen. In Neumünster aber ging es komplett zurück an die Spieler – das fand ich super fair. Dazu gab es viele verschiedene Ratingpreise (also Sonderpreise in Alters- oder Leistungsgruppen), sodass für jeden Anreiz da war.
Auch die Organisation war klasse: die Ergebnisse wurden fast live auf chess-results hochgeladen. Das bedeutete, dass sogar Leute, die nicht vor Ort waren, sofort mitfiebern konnten. Für mich fühlte sich das Ganze dadurch richtig professionell an.
Meine Ziele
Ich war mit Startrang 51 gesetzt, also ziemlich weit hinten. Aber ehrlich gesagt: mir ging es an diesem Tag gar nicht um die Platzierung. Mein Ziel war es, einfach wieder Spaß am Schach zu haben und dringend nötige Spielpraxis zu sammeln.
In den letzten Wochen war ich nicht in Bestform, und genau deshalb wollte ich wieder Routine bekommen. Ab nächster Woche startet ja mein Vereins- und Einzeltraining wieder, und außerdem kommen jetzt einige richtig wichtige Wochen mit Jugendlandesliga und Qualifikation zur Deutschen Vereinsmeisterschaft.
Darum: Ergebnisse zweitrangig – Praxis und Freude am Spielen standen im Vordergrund.
Turnierverlauf
Gespielt wurden 9 Runden Schnellschach im Modus 12 Minuten + 5 Sekunden pro Zug. Das klingt entspannt, ist aber in Wirklichkeit ganz schön hektisch, weil man nicht so lange nachdenken kann und trotzdem keine Fehler machen möchte.
In der ersten Runde bekam ich gleich einen ziemlich starken Gegner – ein kleiner Dämpfer zum Start. Aber danach pendelten sich meine Ergebnisse ein: mal ein Sieg, dann wieder eine Niederlage, zwischendurch auch ein Remis. Es war ein richtiges Auf und Ab, aber genau das hat auch Spaß gemacht.
Am Ende hatte ich 4 Punkte aus 9 Partien gesammelt. Damit landete ich auf Platz 41 – also zehn Plätze besser als mein Startplatz. Meine Elo-Performance lag bei 1714, was für den Wiedereinstieg völlig in Ordnung ist.
Preisverleihung und Ausblick
Am Ende gab es noch eine schöne Überraschung: ich bekam den Preis für den viertbesten U14-Spieler. Das hat sich also definitiv gelohnt! Für mich war es die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin, auch wenn ich noch weit von meiner Topform entfernt bin.
Rückblickend war es ein spannender Sonntag: ein super organisiertes Turnier, faire Preise, tolle Gegner und ein Ergebnis, mit dem ich gut leben kann. Jetzt heißt es: weiter trainieren, an meinen Schwächen arbeiten und mich Schritt für Schritt steigern.
Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Wochen – und bin sicher, dass sich der Einsatz bald auszahlen wird.
Euer
Jonathan Luis
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Ich war schon Tage vorher total aufgeregt, denn der DWZ / ELO Cup bei den Schachfreunden Wilstermarsch und Itzehoe ist für mich fast schon wie ein zweites Zuhause. Ich habe dort schon oft mitgespielt, und ich weiß: die Organisation läuft wirklich wie ein Schweizer Uhrwerk. Außerdem ist die Gastfreundschaft einfach klasse – man fühlt sich dort sofort willkommen.
Trotzdem hatte ich auch gemischte Gefühle, weil ich an meine früheren Turniere in Itzehoe gedacht habe. Mal lief es richtig gut, mal überhaupt nicht. Diesmal kam noch dazu, dass ich nach sechs Wochen Sommerferien ohne richtiges Training ziemlich aus der Übung war. Ferien sind halt Ferien! Ein kleines Intermezzo hatte ich zwar bei der Blitzmeisterschaft vom HSK, aber das ging total in die Hose – vorletzter Platz, fast alle Partien auf Zeit verloren.
Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen beim HSK ein anderes 3-Runden-Turnier spielen („Sekt oder Selters“), aber da wurde ich krank. Umso wichtiger war Itzehoe jetzt für mich: ich wollte unbedingt wieder Spielpraxis sammeln, denn bald startet die Jugendlandesliga, und auch das Qualifikationsturnier für die Deutsche Vereinsmeisterschaft (DVM) steht vor der Tür.
Ein schlechter Start ins Turnier
Am Turniertag merkte ich schon am Morgen, dass es mir nicht so gut ging. Ich hatte Bauchschmerzen und fühlte mich einfach nicht fit. Trotzdem wollte ich es durchziehen – schließlich war mein Ziel, wieder reinzukommen, nicht unbedingt DWZ zu gewinnen.
Mit meinen 1746 DWZ kam ich in eine etwas schwächere Gruppe, wo ich eigentlich der klare Favorit war. Normalerweise hätte ich mir da gute Chancen ausgerechnet, aber diesmal lief es anders.
Meine erste Partie war schon nach 45 Minuten vorbei. Nach 17 Zügen ein schnelles Remis. Ich merkte einfach, dass ich mich nicht konzentrieren konnte.
In der zweiten Partie war es leider nicht besser: nur 15 Züge und wieder ein schnelles Remis. Da war von Kampfgeist keine Spur – ich wusste, dass ich an diesem Tag nicht mein normales Schach spielen konnte.
In der dritten Runde war dann endgültig die Luft raus. Ich hatte keine Energie mehr und verlor die Partie ziemlich klar. Am Ende stand ich mit 1 aus 3 Punkten da – für meine Verhältnisse natürlich enttäuschend.
DWZ-Verlust und Rückschlag
Mit diesem Ergebnis habe ich etwa 45 DWZ-Punkte verloren. Das tut weh, vor allem weil ich damit vorerst aus den Top 10 der U10 in Deutschland rausgerutscht bin. Für jemanden wie mich, der immer nach vorne will, ist das erstmal ein kleiner Schock.
Aber ich habe gelernt: manchmal muss man auch solche Rückschläge akzeptieren. Es bringt nichts, wenn man krank oder nicht fit ist, dann gewinnt man auch keine Turniere. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich besser gewesen, das Turnier abzubrechen.
Blick nach vorne
Auch wenn das Ergebnis in Itzehoe für mich enttäuschend war, sehe ich es als Teil des Weges. Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um zwei Schritte vorwärts zu gehen. Und manchmal gehören auch DWZ-Opfer dazu, damit man in den wichtigen Spielen wieder bereit ist.
Jetzt konzentriere ich mich voll auf die nächsten Aufgaben: die Jugendlandesliga und die Qualifikation zur DVM. Da will ich wieder zeigen, was in mir steckt.
Am Ende bleibt: Itzehoe war nicht mein bestes Turnier, aber ein wichtiger Lernschritt. Und ich bin mir sicher: schon bald werde ich wieder ganz vorne angreifen.
Euer
Jonathan Luis
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Das war wirklich ein wilder Ritt – ein Weg voller Umwege, Nerven und unerwarteter Wendungen.
Kein Startplatz – und trotzdem Hoffnung
Alles begann mit meinem 3. Platz bei der Hamburger Jugendeinzelmeisterschaft U10 (HJEM). Ich war ziemlich stolz auf das Ergebnis – aber die Enttäuschung kam schnell: Nur die ersten beiden Plätze qualifizierten sich direkt für die Deutsche Meisterschaft (DJEM). Ich war also raus. Trotzdem gab ich die Hoffnung nicht auf: Meine Eltern stellten einen Freiplatzantrag – und dann begann das lange Warten. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als die Nachricht kam: Ich darf zur DJEM fahren! Ich war so erleichtert und gleichzeitig richtig motiviert.
DJEM: Kein Top-6-Platz – aber noch nicht am Ende
Bei der DJEM ging ich mit viel Energie an den Start. Ich kämpfte mich durch ein starkes Teilnehmerfeld, aber es reichte nicht für die Top 6, die direkt zur Jugend-Europameisterschaft geführt hätten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ohne meine Eltern gereist bin, und damit ohne den emotionalen Halt auskommen musste. Am Ende wurde es Platz 15 – solide, aber nicht genug. Ich wusste: Wenn ich die EM noch schaffen will, dann nur über die sogenannte Performance-Wertung. Ich hatte etwa sechs Wochen Zeit, um in Turnieren eine richtig starke DWZ-Leistung zu zeigen.
Zittern um die Performance – ein Spiel, das alles entschied
Ende Juni, kurz vor Ende der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft (HMM) in der Bezirksliga stand ich vor einer schwierigen Entscheidung: Ich hatte bereits eine Turnier-Performance von über 1800 – eine starke Zahl. Damals dachten wir noch, dass 1800 als eine Turnier-Leistung ausreichen würde, wie im Jahr zuvor. Aber es war nicht sicher. Ich hätte also einfach aussetzen können, aber ich wollte spielen. Und ich bin froh, dass ich es getan habe: Ich gewann gegen einen Gegner mit DWZ 1851 – ein echter Erfolg! Doch dann kam der Dämpfer: Für die EM-Quali reichten 1800 nicht mehr – 1900 mussten es sein. Und ich hatte 1891. Nur 9 Punkte zu wenig.
Plan B: Ersatzspieler in letzter Minute
Ein weiteres Turnier zu spielen war zeitlich nicht mehr möglich. Aber dann kam mein Vater auf eine Idee: Zählen eigentlich auch Einsätze als Ersatzspieler in höheren Ligen in der HMM für die DWZ-Performance? Die Antwort lautete: Ja!
Also suchten wir nach einem passenden Spiel. In der Stadtliga stand noch ein Spieltag aus – und durch einen lockeren Kontakt zu Andreas Christensen („Jones“) vom HSK 9 kam plötzlich Bewegung rein. Er offenbarte mir die Chance und ich durfte als Ersatzspieler mitspielen! Eigentlich war ich für Brett 8 eingeplant – aber dann wurde eine Stammspielerin krank, und ich rutschte hoch auf Brett 7. Der Druck war riesig: Ich musste gewinnen.
Und dann kam alles zusammen:
- Ich gewann erneut.
- Mein Gegner hatte mit 1566 DWZ gerade genug, damit meine Performance über 1900 steigen konnte.
- Am Ende stand eine Turnierperformance von 1903 – punktgenau!
Das Verrückteste daran: Hätte ich wie geplant an Brett 8 gespielt, hätte mein Gegner keine DWZ gehabt – und ich hätte das EM-Ticket verpasst.
Fazit: Eine wahre EM-Quali-Geschichte
Ein Platz, der nicht reichte. Ein Freiplatz, der doch kam. Eine DJEM, die nicht genügte. Eine HMM-Partie, die alles hätte kippen können. Und dann diese Notlösung mit dem Ersatzspielereinsatz – mit dem alles geklappt hat.
Ich habe mich mit Mut, Einsatz und Kampfgeist durchgebissen – und mir das EM-Ticket verdient. Ich freue mich riesig auf die Europameisterschaft!