Heute stand kein Schach auf dem Programm – ein freier Tag!

Um 9 Uhr sollten sich alle, die sich für die Exkursion angemeldet hatten, an der Rezeption treffen. Einige aus der deutschen Delegation nutzten den Tag, um Blitzschach zu spielen, andere mieteten sich Autos oder erkundeten Budva und die Umgebung zu Fuß.

In der Nacht hatte es allerdings heftig geregnet, und Oma erzählte mir beim Aufstehen, dass es draußen regelrecht geschüttet hatte. Philipp und ein paar andere wollten deshalb den Ausflug absagen oder verschieben, aber die Veranstalter waren nicht bereit, das Geld zurückzuerstatten. Also beschlossen wir: Dann eben Abenteuer bei Regen!

Mehrere Busse standen bereit – einige Gruppen fuhren zu einer geführten Tour durch Old Town und Kotor, andere, so wie wir, entschieden sich für eine Bootsfahrt entlang der Küste.
Der Start verzögerte sich etwas, weil beim Einstieg in die Busse alle Teilnehmer einzeln gecheckt wurden. Gegen 9:45 Uhr ging es dann endlich los.

Die Fahrt führte uns durch die Berge – enge Serpentinen, neue Straßen, Baustellen und wunderschöne Ausblicke auf die Buchten von Montenegro. Schon vom Bus aus konnte man ahnen, wie beeindruckend dieses Land ist. Nach etwa einer Stunde erreichten wir Tivat, wo das Boot schon wartete.

Das Wetter meinte es nicht ganz so gut mit uns – Regen und Sonne wechselten sich ab, aber wir hatten trotzdem viel Spaß. Vom Wasser aus sah alles noch schöner aus: kleine Buchten, grüne Hänge, Fischerboote und in der Ferne riesige Kreuzfahrtschiffe, die vor Kotor lagen. Wir machten viele Fotos mit Omas iPhone, und trotz der grauen Wolken war die Stimmung super.

Einen Landgang in Kotor gab es leider nicht – kurz vor dem Hafen drehten wir wieder um. Auf der Rückfahrt machten wir noch ein Gruppenfoto mit den deutschen Teilnehmern, und zwischen zwei Regenschauern blieb sogar Zeit für ein Eis und eine Runde UNO an Deck. Ich liebe solche Momente – wenn man einfach mal lacht, spielt und an gar nichts denkt.

Im Bus auf dem Rückweg fing es wieder an zu regnen. Ich kramte mein neues Fantasy-Buch „Im Bann der Elemente“ aus dem Rucksack und begann zu lesen – richtig spannend!
Um 13:35 Uhr kamen wir zurück im Hafen von Tivat an, und kurz danach, gegen 13:50 Uhr, waren wir wieder im Hotel in Budva.

Nach der Rückkehr spielten Oma und ich fast eine Stunde Tischtennis. Oma spielt ja selbst im Verein und hat mir ein paar richtig gute Tipps gegeben. Sie meint, ich hätte Talent – vielleicht sollte ich also mit Schach aufhören und Tischtennis-Profi werden? Kleiner Scherz. Aber Spaß macht es auf jeden Fall, und ich merke, dass ich auch im Tischtennis immer ehrgeizig bin.

Abends gab es dann wieder das gemeinsame Essen. Heute saßen wir mit Konstantin, Sofia und Eva an einem Tisch. Wir haben viel gelacht und über den Tag gesprochen. Danach ging’s zurück aufs Zimmer – ich schrieb noch ein paar Postkarten und las weiter in meinem Buch.

Draußen tobte ein Gewitter, der Regen prasselte gegen die Fenster, und es blitzte über dem Meer. Trotzdem war ich schnell eingeschlafen – zufrieden, müde und voller schöner Eindrücke von diesem besonderen Tag.

Fortsetzung folgt …

Euer
Jonathan Luis