Youth-CupAm 12. Oktober 2025 fand beim Hamburger Schachklub (HSK) der 40. Youth Cup statt. Für mich ist das ja quasi ein Heimturnier – ich kenne den Club, die Leute und den Spielsaal richtig gut. Trotzdem war ich schon beim Reinkommen aufgeregt, denn so ein großes Schnellschachturnier ist nie leicht.

Es spielten 47 Teilnehmer mit, alles Schüler von weiterführenden Schulen und Grundschüler mit DWZ. Gespielt wurde im Schnellschachmodus mit 20 Minuten pro Spieler pro Partie – also genug Zeit, um nachzudenken, aber schnell genug, dass man ständig konzentriert bleiben muss.

Mein Ziel war diesmal klar: wieder Spaß am Schach haben, gute Partien spielen und sehen, ob meine Form langsam zurückkommt.

Ein echtes Familien-Turnier

Und das tat sie – aber diesmal wurde das Turnier für mich zu einem richtigen Familienduell, denn ich musste sowohl gegen meinen kleinen Bruder Konstantin als auch gegen meine große Schwester Lara antreten!

Gleich vorneweg: Konstantin spielte das Turnier seines Lebens. Mit seinen knapp 830 DWZ holte er unglaubliche 4,5 Punkte und landete auf Platz 12! Er verlor nur gegen mich und den späteren Turniersieger – eine richtig starke Leistung.

In der letzten Runde kam es dann auch noch zum Match gegen meine Schwester Lara. Ich hatte da wirklich ein komisches Gefühl – gegen Geschwister zu spielen, ist irgendwie doppelt schwer. Sie stand lange Zeit besser, und ich musste echt kämpfen. Dann machte sie aber einen kleinen Fehler, den ich ausnutzen konnte, und am Ende wurde es Remis. Lara holte ebenfalls 4,5 Punkte, wurde bestes Mädchen und landete auf Platz 11, also direkt vor Konstantin.

Mehr dazu könnt ihr übrigens hier nachlesen:
👉 Bericht der Schachelschweine

Spannende Duelle und Zeitnotdrama

Neben den Familienspielen musste ich auch gegen meinen Teamkameraden Lionel ran. Das war eine richtig packende Partie: Ich hatte lange Zeit klaren Vorteil – zwei Türme und eine Figur gegen seine Dame –, aber dann kam das, was jedem Schachspieler schon mal passiert ist: Zeitnot.

Ich hatte nur noch 40 Sekunden auf der Uhr, Lionel über 2 Minuten. Und genau da passierte es – ich übersah eine Gabel, und zack, war die Partie verloren. Das tat weh, aber ich konnte ihm den Sieg ehrlich gönnen. Lionel spielt wirklich stark, und wer weiß – vielleicht wird aus ihm ja irgendwann ein Großmeister.

Mein Ergebnis und Gefühl

Am Ende stand ich bei 5 Punkten aus 7 Partien – 4 Siege, 2 Remis und 1 Niederlage. Das reichte für einen guten 8. Platz und einen Pokal als bester Fünftklässler. Über den Preis habe ich mich richtig gefreut, weil er zeigt, dass es langsam wieder bergauf geht.

Ich habe mich während des Turniers richtig gut gefühlt – körperlich und mental. Nach den herben Niederlagen bei der Deutschen Ländermeisterschaft (den Bericht dazu könnt ihr hier lesen) tat es gut, mal wieder erfolgreich zu spielen und das Selbstvertrauen zurückzubekommen.

Ausblick

Jetzt freue ich mich auf die nächsten Turniere. Als Nächstes steht der Jugendpokal in Blankenese an – und danach das große Abenteuer: die Jugend-Europameisterschaft in Montenegro!

Ich bin gespannt, wie es weitergeht – aber eins ist sicher: Der 40. HSK Youth Cup war ein richtig schöner Schritt zurück in die Form, die ich mir wünsche. Und mit einem Pokal nach Hause zu gehen, fühlt sich einfach immer gut an.

Euer
Jonathan Luis